Fotografik Peter Deubel   |   Impressum   |   Datenschutzverordnung

Brainstorming

Um was geht es?

Brainstorming gehört zu den Kreativitätstechniken, die sich im betrieblichen Alltag und bei der Lösungssuche in der Fotografie gut bewährt haben.

Einfach übersetzt bedeutet es: "Sturm im Gehirn".
Das Brainstorming soll bei einer Lösungssuche verhindern, dass altbekannte "Killerphrasen", warum etwas nicht geht oder nicht funktionieren kann, die Neusuche einer Problemlösung behindern.
Um was geht es beim Brainstorming?
Begriff:
Brainstorming als engl. Begriff bedeutet wörtlich übersetzt "Gehirnsturm" und damit soll verdeutlicht werden, dass spontanes Artikulieren von Gedanken zu einem Begriff oder einer Fragestellung in einer Gruppe gewünscht ist. Die Methode wurde vor ca. 50 Jahren vom Werbefachmann A. Osborn entwickelt. Brainstorming verläuft verbal, was nicht alle Gruppenteilnehmer hinsichtlich der Konzentration und des eigenen Gedankenflusses positiv empfinden.
Brainwriting und Kärtchen-technik werden oft undifferenziert gleichbedeutend für diese Methode genannt. Im Folgenden wird die Methode Brainstorming eigentlich fälschlicherweise - in der Variante als "Kärtchen-technik" beschrieben. Sie hat sich allgemein durchgesetzt.

Anwendung

Tritt in Arbeitsgruppen eine Problemsituation ein, die auf dem normalen Weg der fachlichen Lösungssuche nicht gelöst werden kann, bietet sich eine Brainstormingsitzung an. Technische oder auch organisatorische Verbesserungen benötigen oft einen neuen, innovativen Ansatz, der bisher nicht erkannt wurde.
Beim Brainstorming werden die laut ausgesprochenen Worte und Kurzsätze von einem Moderator an einer Tafel oder einem Flipchart so festgehalten, dass sie von allen Teilnehmern der Sitzung sofort gelesen werden können. Bei Brainwriting (Kärtchen-technik) werden die Begriffe von den Teilnehmern auf Karten geschrieben, vom Moderator eingesammelt und an eine Pinnwand geheftet.

Brainstorming wird häufig als erster Lösungsansatz zur Anwendung weiterer Kreativitätstechniken eingesetzt. Brainstorming stellt auch die erste Phase bei der Erstellung von Mindmaps dar.

Ziele

Das Ziel dieser Methode besteht darin, durch offenes und freies Assoziieren von Begriffen oder Kurzsätzen zu Lösungsansätzen zu kommen. Eingefahrene "Denkwege" (das haben wir schon immer so gemacht ...) und Killerphrasen sollen damit vermieden oder minimiert werden.
Das Ziel besteht darin, möglichst viele Ideen oder Anregungen (ohne sofortige Bewertung) in kurzer Zeit zu bekommen.

Voraussetzungen

Ein Moderator sollte die Abläufe einer solchen Sitzung (Zusammenkunft) kennen und durch das "Anheizen" der Mitglieder dieser Sitzung dafür sorgen, dass die Lösungssuche nicht stecken bleibt.
Reizfragen stimulieren die Teilnehmer.
Stichworte: Anders verwenden, vergrößern, verkleinern, abschaffen, neu kaufen

Effiziente Sitzungen werden in einer Gruppe von 6-8 Teilnehmern erreicht.
Die Teilnehmer müssen in die Regeln eingewiesen worden sein und offen an die Sache herangehen. "Spinnen" ist erlaubt.
Der Moderator sollte ein Arbeitsklima schaffen, das unter anderem möglichen Konkurrenzdruck bei den Teilnehmern untereinander verhindert, keine Erwartungshaltung aufkommen lässt, dass nun schnell die perfekte Lösung entsteht, dass kein wirklicher Zeitdruck für die Sitzung vorhanden ist (also nicht mal eben schnell, schnell eine Brainstormingsitzung).

Killerphrasen

So genannte Killerphrasen führen immer wieder in alte Denkmuster zurück und sind daher grundsätzlich vom Moderator zu unterbinden.

  • Dafür haben wir keine Zeit!

  • Haben Sie schon einmal an die Kosten gedacht?

  • Wer soll sich denn damit auseinandersetzen?

  • Haben wir schon öfter probiert, klappt ja doch nicht!

  • Sie als Theoretiker haben doch keine Ahnung, wie schwer das ist!

und weitere Aussagen sind während der Sitzung und auch in der Nachbereitung nicht erwünscht. Nachvollziehbare Argumente schon.
Insbesondere Fachleute tun sich häufig sehr schwer, diesem kreativen Ansatz zu folgen. Schließlich weiß man, was geht, und was nicht.

Hilfsmittel

Notwendige Hilfsmittel sind:

  • Ausreichend Karten

  • Flipchart oder Pinnwand, Nadeln, Tesafilm etc.

  • Ausreichend Stifte

  • Ungestörter Arbeitsraum

  • etc.

Ablauf und Grundregeln

  • Die Sitzung erfordert einen Moderator.

  • Die Sitzung sollte, wenn sie gut organisiert ist, nicht länger als ca. 15-20 min dauern. Die Teilnehmer sind mit der Methode vertraut gemacht, Rückfragen sind geklärt. Hierarchische Unterschiede in der Gruppe sind nicht vorhanden oder für die Sitzungsdauer aufgehoben.

  • Arbeitsmaterial ist verteilt, Pinnwand oder Flipchart stehen so, dass alle den Fortschritt der Sitzung erkennen können. Der Moderator schreibt das Thema als Frage formuliert auf das Flipchart. (Beispiel: Wie können wir die Ausstellung in der Bibliothek besser organisieren? Die Teilnehmer schreiben spontan auf, was ihnen zum Thema einfällt.

  • Wenn Karten geschrieben sind, werden sie sofort eingesammelt und an die entsprechende Tafel geheftet. Die anderen Teilnehmer können sie lesen und werden dadurch in ihrem Gedankenfluss weiter angeregt.

  • Kritik oder Kommentare zu den geschriebenen Karten sind während der Sitzung nicht erlaubt.

  • Nach Ablauf der Phase des Brainstormings werden die schriftlich formulierten Gedanken auf Verständlichkeit überprüft und ggfls. vom Ersteller erläutert.

  • Doppelnennungen werden entweder ausgesondert oder zusammengefasst.

  • Für die unterschiedlichen Begriffe auf den Karten werden Oberbegriffe gesucht. Die einzelnen Karten werden diesen Oberbegriffen zugeordnet und zusammengesteckt.

  • Die eigentliche Phase des Brainstormings ist damit abgeschlossen. Es folgt nun die Bewertung des Ergebnisses durch Gewichtung der Oberbegriffe oder durch Einleiten der ersten Maßnahmen.

  • Optional: es ist auch noch möglich die Interaktion der festgelegten Oberbegriffe durch Pfeile zu dokumentieren.

  • Folgetermine oder die Verwendung der Ergebnisse in anderen Problemlösungstechniken werden vereinbart.